Die Union der Vertriebenen und Flüchtlinge (UdVF) unterstützt das Anliegen des Bundes der Vertriebenen/Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Baden-Württemberg (BdV) entschieden, seinen Platz im Rundfunkrat des SWR nicht noch weiter einzuschränken. Der BdV vertritt als Sprachrohr der Vertriebenen und Aussiedler in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz die Interessen einer Gruppe, die einen bedeutenden Anteil der deutschen Bevölkerung ausmacht. Diese Menschen prägen unsere Gesellschaft kulturell und historisch und verdienen Gehör.
Im Entwurf des neuen SWR-Rundfunkstaatsvertrags ist jedoch vorgesehen, den ohnehin bereits geteilten Sitz des BdV zusätzlich mit einem dritten Partner zu teilen. Schon die letzte Reform führte dazu, dass der BdV seinen Sitz mit der Europa-Union teilen muss – eine Lösung, die den Einfluss der Vertriebenen bereits stark reduzierte. Die nun geplante nochmalige Teilung dieses Sitzes würde die Mitwirkung des BdV im Rundfunkrat weiter schmälern und die Repräsentation der Interessen von Millionen Menschen weiter schwächen. Dieser Schritt ist weder fachlich noch gesellschaftlich geboten.
"Aus Kostengründen könnte diese Maßnahme vielleicht verständlich erscheinen – doch darf der Anspruch auf eine möglichst umfassende Repräsentation wirklich von finanziellen Einsparungen abhängig gemacht werden?" fragt Christoph Zalder, Landesvorsitzender der UdVF. Weiter meint er "Die öffentliche Wahrnehmung der Geschichte und Anliegen der Vertriebenen und Aussiedler ist ein wichtiger Bestandteil der Meinungsvielfalt im Rundfunkrat. Sie zu schwächen, indem die Stimme dieser Gruppe erneut beschnitten wird, könnte ein fatales Signal sein. Eine angemessene Vertretung muss oberste Priorität haben, wenn es darum geht, den kulturellen Beitrag und das historisch gewachsene Erbe der Vertriebenen und Aussiedler sichtbar zu halten."
Auch in Rheinland-Pfalz leben zahlreiche Vertriebene und ihre Nachkommen, deren Anliegen der BdV aufgreift und in die Gesellschaft trägt.
Die Union der Vertriebenen appelliert daher an die Verantwortlichen, den derzeitigen Status des geteilten Sitzes zwischen BdV und Europa-Union beizubehalten und die Interessen dieser Bevölkerungsgruppe ernst zu nehmen. Ein weiterer Eingriff in die Repräsentation der Vertriebenen und Aussiedler würde die Vielfalt im SWR-Rundfunkrat weiter einengen und die Stimmen jener Menschen marginalisieren, die über Jahrzehnte hinweg einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt geleistet haben.
Quelle: Union der Vertriebenen und Flüchtlinge